NADH oder auch Coenzym 1 genannt, spielt eine besonders wichtige Rolle für unser Immunsystem, das Gedächtnis, die Reparatur der DNA. Doch auch für weitere wichtige Vorgänge im Körper ist NADH unausweichlich. Dabei ist das Coenzym 1 an der Produktion zellulärer Energie beteiligt und zahlreiche Menschen sehen NADH als Wundermittel an, da es den Körper revitalisieren soll. Doch auch die Gesundheit wird gestärkt.
Was ist NADH genau?
NADH ist die Kurzform von Nikotinamid-Adenin-Dinukleotid (NAD) + Hydrogen (H) und kommt in natürlicher Weise in unserem Körper vor. Dieser Stoff ist am Energiegewinnungsprozess in unserem Körper beteiligt und hat zahlreiche Vorteile. Zudem ist NADH ein antioxidatives Coenzym und eine aktivierte Form von Niacin, also Vitamin B3.
NADH wird oft in Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt und dient zu verschiedenen Zwecken, die jedoch nicht vollkommen in ihrer Wirkung belegt sind.
Die Nahrungsergänzungsmittel mit NADH werden dabei oft für diese Zwecke eingesetzt:
- Verbesserung der Ausdauer
- Vorbeugung und Behandlung von der neurodegenerativen Krankheit Alzheimer
- Verbesserung des Gedächtnisses
- Erhöhung mentaler Klarheit
- Verbesserung von Chronic Fatigue Syndrom (chronischem Erschöpfungssyndrom)
Wie jedoch oben beschrieben sind diese Wirkungsweisen nicht alle durch Studien belegt. Allerdings zeigen die zahlreichen Erfahrungsberichte, dass NADH bei diesen Beschwerden hilfreich eingesetzt werden kann.
Schon seit vielen Jahren ist die Wissenschaft an NADH interessiert und hat bereits einige Studien durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass dieser Stoff in jeder lebenden Zelle vorhanden ist und das NADH der Träger von Lebensenergie ist.
Vor allem als Antioxidans ist das Coenzym 1 in der Lage den Körper gegen freie Radikale zu schützen. Diese werden erfolgreich eliminiert, sodass sie keine Krankheiten verursachen können. Des Weiteren produziert NADH eine Substanz namens ATP. Sie ist besonders wichtig, damit Energie im Körper gespeichert werden kann. Durch diese biochemischen Eigenschaften können dann natürlich folgende Effekte auf den Körper abgeleitet werden:
- DNA Moleküle werden von NADH repariert
- Die Leber wird vor Alkoholschäden geschützt
- NADH hat einen positiven Einfluss auf den Blutdruck und den Cholesterinspiegel
- Das Gedächtnis wird verbessert und die Leistung gesteigert
- NADH liefert den Zellen Energie
Diese Effekte wurden bereits in zahlreichen renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht.
Die Wirkung von NADH im Körper
NADH hat zahlreiche Wirkungen im Körper und wirkt sich somit sehr positiv aus. Das Coenzym 1 erhöht in den Mitochondrien die Frequenz der chemischen Reaktionen. Dabei gelten die Mitochondrien als Kraftwerke des Körpers. Zudem sind diese auch für die Reparatur der DNA verantwortlich.
NADH für das Gedächtnis
Das Gedächtnis ist aus zahlreichen Funktionssystemen zusammengesetzt. Dabei nehmen wir die Signale in Form von Reizen war, die dann das zentrale Nervensystem in Gang setzen. Durch die biochemische Reaktion übertragen die Botenstoffe (Neurotransmitter) die Informationen zwischen den Nervenzellen und dem Gehirn. Zu den bekanntesten Neurotransmittern zählen neben Adrenalin auch Noradrenalin und Dopamin. Sobald die Produktion dieser Neurotransmitter erhöht wird, verbessert sich so auch die Leistung des Gedächtnisses. Gleiches gilt für das Enzym Tyrosinhydroxylase, kurz TH genannt. Auch dieses ist in der Lage die Informationen der äußeren Reize zu speichern und wieder abzurufen.
In Studien wurde beispielsweise belegt, dass NADH nicht nur das Enzym TH, sondern die Neurotransmitter stimuliert, die Produktion erhöht und somit dazu beiträgt, die Gedächtnisleistung zu verbessern. In den USA gilt NADH schon lange als Gedächtnisverstärker und wird von vielen Menschen genutzt, um die Gedächtnisleistung zu verbessern und zu erhöhen.
NADH als Anti-Aging Mittel
NADH ist bei der Bereitstellung von Energie sehr bedeutend. Doch auch bei der Regenerierung der Zellen hat NADH eine Schlüsselrolle. Selbst bei der Reparatur der DNA ist NADH ein wichtiger Stoff. Das Coenzym 1 ist in jeder lebenden Zelle vorhanden. Je mehr DNA repariert werden muss, desto mehr NADH wird dafür benötigt. Dabei gilt natürlich, wenn die Zelle genügend Coenzym 1 zur Verfügung hat, desto besser kann sie alte, beschädigte oder auch verletzte Zellen wieder reparieren. Wie zudem vermutet wird, sind Schäden an der DNA die Grundlage für degenerative Erkrankungen. Somit kann man davon ausgehen, dass NADH das Risiko an degenerativen Krankheiten wie beispielsweise an Alzheimer zu erkranken, senken kann.
Des Weiteren spielt NADH auch eine wichtige Rolle in der geistigen Beweglichkeit sowie beim Erinnerungsvermögen. Das Coenzym 1 regt Produktion der Neurotransmitter Noradrenalin, Serotonin und Dopamin an. Da Noradrenalin und Dopamin für das Denken, die kognitive Fähigkeiten wie auch für das Erinnerungsvermögen und die geistige Aufmerksamkeit sowie für viele weitere Vorgänge zuständig ist, ist es wichtig, dass NADH immer ausreichend in den Zellen vorhanden ist.
In klinischen Studien wurde außerdem belegt, dass das Gehirn deutlich besser funktioniert, wenn genügend NADH in den Zellen vorhanden ist. Somit ist eine ergänzende Einnahme von NADH durchaus sinnvoll, um eine Gedächtnisschwäche zu verringern. Insbesondere ältere Menschen können von Coenzym 1 profitieren. Doch auch Menschen, die zu Hochleistungen erbringen müssen, haben mit NADH einen großen Vorteil.
In einer weiteren Untersuchung hat sich auch gezeigt, dass NADH die Cholin Konzentration im Gehirn steigern kann. Dabei wird aus cholinhaltigen Phospholipiden der Stoff Cholin freigesetzt. Aus Cholin jedoch entsteht der Neurotransmitter Acetylcholin und dieser ist für das Vorstellungsvermögen wie auch für die Konzentrationsfähigkeit notwendig.
Ist NADH also der Schlüssel zur ewigen Jugend? Dies ist durchaus eine berechtigte Frage. Denn in einer Untersuchung haben Wissenschaftler aus Harvard eine absolut bahnbrechende Entdeckung gemacht. In einem Experiment zeigte sich, dass NADH die schädlichen Prozesse zum einen stoppen kann und zum anderen diese sogar rückgängig machen kann. Dies liegt vor allem daran, dass die Funktion der Mitochondrien wieder hergestellt werden kann. Die Mitochondrien stellen Energie für den Zellstoffwechsel bereit und sind haben weiterhin eine Schlüsselfunktion beim programmierten Zelltod. Je älter die Menschen werden, desto mehr Kraft verlieren die Mitochondrien. Dies bedeutet dann auch, dass die Funktion nicht mehr gewährleistet ist. Die Forscher stellten fest, dass NADH, welches von außen zugeführt wird, innerhalb von einer Woche die Zeichen der Alterung zurückbilden können. Gleichzeitig wurde belegt, dass Entzündungsreaktionen, Muskelschwund sowie eine Insulinresistenz in erstaunlichem Maße zurückgebildet wurden. Die Verjüngung scheint somit also an NADH zu liegen, welches dafür sorgt, dass die Zusammenarbeit der mitochondrialen und der Zellkern-DNA optimal funktioniert. Fällt dann eine dieser beiden Erbinformation aus, ist die Zellfunktion natürlich gestört. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch, dass das die Grundlage für verschiedene Krankheiten, wie Alzheimer, Diabetes oder auch Parkinson sein kann.
NADH bei Parkinson
Morbus Parkinson zählt, wie Alzheimer auch, zu den unheilbaren Erkrankungen. Dabei sind rund ein Prozent der über 60-jährigen davon betroffen. Die Krankheit tritt häufiger bei Männern auf und die Symptome sind etwa Zittern der Muskulatur, Steifheit wie auch eine Verlangsamung der Bewegungsabläufe.
Bei der Untersuchung dieser Erkrankung wurde festgestellt, dass dem Gehirn der Signalstoff Dopamin fehlt. Dieser ist vor allem für die Bewegungskontrolle sehr wichtig und wird in bestimmten Regionen des Gehirns gebildet. In der Regel wird es ständig produziert und wieder abgebaut. Bei Patienten mit Parkinson hingegen wird Dopamin nur sehr wenig produziert. Das Problem ist dann, dass der Stoff wie gewohnt abgebaut wird und somit dem Körper schon nach kurzer Zeit Dopamin fehlt. Wird nun NADH von außen zugeführt, kann die Produktion von Dopamin angeregt werden, sodass mehr Dopamin zur Verfügung steht.
In einigen großen Studien wurde NADH den Patienten oral verabreicht oder injiziert. Dabei zeigte sich, dass die körperlichen Beschwerden bei Parkinson deutlich verringert werden konnten bei gleichzeitiger Einnahme der notwendigen Dosis an Medikamenten.
In einer Untersuchung mit 34 Patienten, die an Parkinson litten, wurde bei allen Patienten eine Verbesserung der Beschwerden herbeigeführt. Bei rund 61 Prozent der Patienten konnten die Beschwerden sogar um über 30 Prozent verbessert werden. Die Dosis bei diesen Probanden lag zwischen 25 und 50 mg NADH pro Tag. Es zeigte sich aber auch, dass NADH besser wirkt, wenn die Krankheit noch im Anfangsstadium ist.
Gleiches gilt auch für die Alzheimer Erkrankung. In einer Studie konnte die kognitive Fähigkeit der Patienten verbessert werden. Viele der Studien können hier eingesehen werden.
NADH beim chronischen Müdigkeitssyndrom
Das Chronic Fatigue Syndrom (CFS) ist eine lang anhaltende Müdigkeit, die seit mindestens drei bis sechs Monaten besteht und für die sich keine körperlichen Ursachen finden lässt. Die Symptome des chronischen Müdigkeitssyndrom sind neben Konzentrationsschwäche und Muskelschmerzen auch Depressionen, Schlafstörungen, Reizbarkeit sowie Benommenheit und Kopfschmerzen.
In einer Studie aus dem Jahr 1999 wurde beispielsweise festgestellt, dass NADH eine positive Wirkung auf die Erkrankung hat. Hierbei erhielten 26 Patienten entweder 10 mg NADH pro Tag oder ein Placebo. Dabei wurde in den 12 Wochen der Studie mehrfach gewechselt. Die ersten vier Wochen erhielt die eine Gruppe NADH, die andere ein Placebo. Nach vier Wochen erhielt keine der Gruppen etwas und nach weiteren vier Wochen, bekam die erste Placebogruppe NADH und die NADH-Gruppe das Placebo. Bei 31 Prozent der Probanden waren die Symptome deutlich reduzierter.
Eine Folgestudie die eine deutlich höhere Dosierung erhielt und die über einen Zeitraum von sechs Monaten erfolgte, zeigte sogar, dass 72 Prozent der Teilnehmer auf NADH ansprachen und die Symptome gelindert werden konnten. Es wurde aber auch festgestellt, dass sich die Patienten mit einer Dosis von 30 mg NADH pro Tag sehr gut fühlten, während eine Dosis von 10 mg pro Tag NADH noch immer deutliche Symptome zeigte.
Diese Studie von Prof. Dr. Birkmayer wurde auch im Journal für orthomolekulare Medizin 2/1999 veröffentlicht.
NADH bei Depressionen
Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Serotonin- und Dopaminspiegel wie eventuell auch der Noradrenalinspiegel im Gehirn zu niedrig ist. NADH hingegen regt die Ausschüttung dieser Botenstoffe an und somit gehen die Forscher davon aus, dass das Coenzym 1 auch bei Depressionen positiv wirken kann. 1992 wurde ein Bericht veröffentlicht, dass NADH eine positive Wirkung bei Depressionen zeigen kann. Hier wurden 205 Personen unter 65 Jahren, die an Depressionen litten, in die Studie aufgenommen. Sie wurden mit NADH behandelt und es zeigte sich, dass mehr als 90 Prozent positiv auf NADH reagierten. Es wurde auch belegt, dass es vor allem bei Personen, bei denen die Erkrankung noch nicht allzu lange bestand, sehr gut wirkte.
NADH bei Jetlag
Bei Langstreckenflügen verursacht die Zeitverschiebung oftmals eine Jetlag. Dies kommt natürlich auch durch die Verschiebung des gewohnten Tag-Nacht-Rhythmus und macht den Menschen oftmals schwer zu schaffen. Symptome eine Jetlags sind neben Unkonzentriertheit auch Müdigkeit am Tag und Schlaflosigkeit in der Nacht. Vor allem Menschen über 30 Jahren haben damit ein großes Problem, wenn sie einen starren Tagesrhythmus haben. Insbesondere dann, wenn mehrere Zeitzonen übersprungen werden, kann der Jetlag entsprechend stark sein. Es heißt, dass die Regeneration pro übersprungener Zeitzone etwa einen Tag dauert, bis sich der Körper an den neuen Schlaf-Wach-Rhythmus anpasst.
Wissenschaftler fanden heraus, dass die Symptome eines Jetlags verringert werden können, wenn NADH eingenommen wird. Das Coenzym 1 regt die Produktion von ATP und die Bildung von Dopamin an. Somit ist es möglich, die Symptome wie Unkonzentriertheit und Müdigkeit deutlich zu lindern.
NADH zur Leistungssteigerung
In einer sehr kleinen Untersuchung mit acht gesunden Personen wurde der Effekt von 30 mg NADH über einen Zeitraum von einem Monat getestet. Hier zeigte sich, dass es keine Effekte auf die maximale Sauerstoffaufnahme hatte. Auch die maximale Laufzeit konnte nicht verbessert werden. Allerdings konnte belegt werden, dass sich die Leistung beim Counter Movement Jump steigerte. Der Counter Movement Jump ist eine Sprungform, die die Sportwissenschaft zur Sprungdiagnostik einsetzt und zum Testen von konzentrischer Kraftfähigkeit genutzt wird.
Hat NADH Nebenwirkungen?
In bisher allen Studien wurde NADH sehr gut von den Probanden vertragen. Daher gehen Wissenschaftler davon aus, dass eine Einnahme von bis zu drei Monaten vollkommen ungefährlich ist, wenn die Dosierung angemessen ist. In Studien wurden in der Regel 10 bis 30 mg NADH pro Tag verabreicht.
Allerdings sollten Schwangere oder stillende Mütter auf NADH verzichten, da es hier noch keine Studien gibt. Somit kann keine Empfehlung ausgesprochen werden, da nicht bekannt ist, wie sich das Coenzym 1 auf das ungeborene auswirkt.
NADH Dosierung und Einnahme
Je nach Gesundheitszustand ist die Dosierung natürlich unterschiedlich. In der Regel werden 10 mg NADH pro Tag empfohlen. Dabei sollte die Einnahme am Morgen auf nüchternen Magen erfolgen. Wichtig ist, NADH mit ausreichen Flüssigkeit einzunehmen. Dennoch ist es immer empfehlenswert, die Dosierung wie auch die Einnahme mit dem behandelnden Arzt abzuklären.
Fazit
NADH kann für viele Menschen sehr hilfreich sein. Insbesondere bei Personen, bei denen die Dopamin-, Serotonin- oder auch Noradrenalinproduktion gestört ist. Dies liegt daran, das NADH Produktion dieser Botenstoffe anregt und so auch gegen Krankheiten vorbeugend eingenommen werden kann. Denn insbesondere die Botenstoffe, die auch Neurotransmitter genannt werden, sind bei zu geringem Anteil an Erkrankungen beteiligt.
Selbstverständlich ist die Einnahme wie auch die Dosierung von NADH immer mit dem behandelnden Arzt abzuklären, auch wenn bisher keine Nebenwirkungen dieses Coenzyms bekannt sind.