
Leinöl besonderes Öl seit Jahrtausenden bekannt
Leinöl: Schon seit Jahrtausenden nutzen wir Menschen die Natur und ihre Pflanzen aus kulinarischen, gesundheitlichen und kosmetischen Gründen. Dazu zählt auch das Leinöl, welches mit seiner Vielzahl an Inhaltsstoffen gut für Mensch und Tier ist. Es wird für die verschiedensten Dinge und Bereiche des Lebens genutzt. In diesem Artikel sehen wir uns deshalb die Wirkung und Anwendungsmöglichkeiten von Leinöl einmal genauer an.
Herkunft von Leinöl
Das Leinöl wird aus den Leinsamen gewonnen. Diese stammen von gemeinem Lein, welcher auch unter dem Namen Flachs bekannt ist. Dies ist eine krautartige Pflanze, die in den verschiedensten Teilen der Erde zuhause und 2005 zur Heilpflanze des Jahres geworden ist. Schon vor 7.000 Jahren fanden Archäologen Leinsamen im Iran und der Türkei. Die alten Ägypter nutzten Leinsamen vorrangig für die Textilproduktion. Die alten Griechen hingegen benutzen das Leinöl bereits um physische Leiden zu bekämpfen. Leinsamen lassen sich allerdings auch in Mitteleuropa und Nordamerika wiederfinden.




Wir wird das Leinöl aus den Leinsamen gewonnen?
Das Leinöl wird hauptsächlich durch die Pressung mit einer Schneckenpresse gewonnen. Dabei kann es wahlweise kalt oder heiß gepresst werden.
Kalt gepresstes Leinöl
lässt sich sehr gut an seiner goldgelben Farbe erkennen. Dieser Pressart wird vor allen Dingen für pharmazeutischen Zwecke genutzt. In dieser Form sollte das Leinöl in innerhalb von wenigen Wochen verwendet werden. Für die Aufbewahrung sollte der Kühlschrank bis 4°C gewählt werden.
Heiß gepresstes Leinöl
hingegen ist braun-gelblich. Diese Pressart in Kombination mit Raffination und Lösemitteln wird für technische Zwecke genutzt. In einem Licht- und Luft-Geschützten Räumen kann das Leinöl in diesem Zustand über mehrere Jahre gelagert werden.
Leinöl hat einen würzigen Duft, der Heu oder auch Krauf ähnelt. Ist das pflanzliche Öl frisch gepresst, so hat es einen nussigen und heuartigen Geschmack. Nach der Lagerung allerdings wird es bitter. Das gilt auch für die Aufbewahrung im Kühlschrank. Der Grund dafür ist, dass ungesättigtes Leinöl sehr luftempfindlich ist.
Inhaltsstoffe von Leinöl
Leinöl in seiner höchsten Qualität ist es, wenn es kalt gepresst wird. Dies ist nebenbei nicht nur die beste Variante, sondern auch die natürlichste. Durch die kalte Pressung enthält das Leinöl bis zu 57 Prozent mehr Omega 3 Fettsäuren als durch die heiße Pressung. Ebenso bleiben 6 Prozent gesättigte Fettsäuren so erhalten. In 100 ml kaltgepresstem Leinöl finden sich folgende Inhaltsstoffe:
- 100 g Fett
- 68,1 g mehrfach ungesättigte Fettsäuren
- 54,2 g Omega 3 Fettsäuren
- 18,2 g einfach ungesättigte Fettsäuren
- 9,5 g gesättigte Fettsäuren
- 5,8 mg Vitamin E
- 4,3 mg Cholesterin
Wirkung von Leinöl
auf den menschlichen Körper
Leinöl ist ein sehr wertvolles Öl, welches einen äußerst positiven Einfluss auf die Gesundheit des Menschen hat. Regelmäßig und langfristig angewandt, können eine Vielzahl von Beschwerden und Krankheiten gelindert oder geheilt werden. Kinder und Jugendliche sollten Leinöl nur dann einnehmen, sobald ein Arzt die empfohlene Menge festgestellt hat. Erwachsene können 1 bis 2 Löffel Leinöl pro Tag aufnehmen. Allerdings sollte die Aufnahme nicht übertrieben werden, da Leinsamen und Leinöl reich an Ballaststoffen sind und somit abführend wirken können.
Wertvolle Omega 3 Fettsäuren stecken in Leinöl
Der menschliche Organismus ist nicht dazu in der Lage, selbstständig Omega 3 Fettsäuren zu produzieren. Aus diesem Grund müssen diese über die Nahrung aufgenommen werden. Leinöl ist reich an Omega 3 Fettsäuren, welche uns Leistungsfähiger machen. Darüber hinaus helfen diese Fettsäuren auch Kinder mit ADHS. Das Leinöl hilft grundsätzlich bei Nervosität, Stress und Druck.
Gegen Depression
Roland Ross Watson von der University of Arizona vermutet aufgrund der hohen Menge an Omega 3 Fettsäuren, das Leinöl auch bei Depression helfen kann. Zumindest soll es die Gehirn- und neurologische Gesundheit unterstützen. Diese Erkenntnisse fand er 2014 heraus, als er an Omega 3 Fettsäuren forschte. Diese gesättigten Fettsäuren helfen dem Gehirn dabei, sämtliche Prozesse zu verbessern. So sollen diese ebenso die Verfügbarkeit von Dopamin (Glückshormon) steigern.
Reguliert den Blutdruck und die Blutfettwerte
Melanie Köhler, eine Ernährungswissenschaftlerin von der Universität Jena, hat herausgefunden, dass Leinöl die Blutdruckwerte und die Blutfettwerte verbessert. Während des Studienzeitraums durften die 10 Frauen und 9 Männer keinen Fisch essen, sodass das Ergebnis nicht verfälscht werden konnte. Für die Verbesserung waren vor allen Dingen die Omega 3 Fettsäuren im Leinöl verantwortlich. Damit sich diese Werte allerdings verbessern können, muss das Leinöl über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Sonnenblumen- und Olivenöl haben zwar eine ähnliche Wirkung auf den Körper, allerdings bei weitem nicht so stark.
Senkt den Blutzuckerspiegel
Die heutige, moderne Ernährung birgt viele Nachteile. Durch Fast Food und Junk Food ist das Risiko für Diabetes stark angesteigen. Mittlerweile sind zu hohe Blutzuckerwerte zu einer echten Massenkrankheit geworden. Leinöl kann gegen dieses Leiden helfen. Eine regelmäßige und langfristige Einnahme von Leinöl kann somit dabei helfen, Diabetes vorzubeugen. Das gleich gilt auch für Menschen, die bereits an Diabetes erkrankt sind. Mit hilfe von Leinöl kann der Blutzuckerspiegel reguliert und gesenkt werden. Dennoch muss ein Diabetiker die Einnahme von Leinöl mit seinem Arzt absprechen, da in Kombination mit den anderen Medikamenten die Gefahr besteht, dass zu viel eingenommen wird.
Verbessert Cholesterinwerte
Das Institute of Cardiovascular Science an der Manitoba Universität hat herausgefunden, dass Omega 3 Fettsäuren den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen. Somit verbessert auch Leinöl, welches Reich an diesen Fettsäuren ist, diese Werte, wodurch das Herzinfarkt Risiko deutlich gesenkt wird. Ist der Cholesterinwert in Balance, so verfetten die Gefäße nicht. Die besonderen positiven Einflüsse, die Leinöl auf das Herz-Kreislauf-System hat, sind einzigartig.
Nierenwerte verbessern
Tagtäglich sind die Nieren in unserem Körper damit beschäftigt, die Giftstoffe herauszufiltern und zu -spülen. Darüber hinaus sind sie außerdem für die Harnbildung zuständig. Aufgrund dessen sind die Nieren auch sehr anfällig für Entzündungen. Leinöl kann die Nieren und ihre Funktion nachhaltig unterstützen. Dies ergab eine Studie mit Menschen, die unter chronischen Nierenkrankheiten litten. Die Nierenwerte werden vom Leinöl aufgrund der Alpha-Linolensäure und den Omega 3 Fettsäuren positiv beeinflusst. Zudem wirkt das Leinöl entzündungshemmend.
Gewichtsreduktion und Abnehmen
Ein guter Gehilfe bei der Gewichtsreduktion ist das Leinöl. Fette spielen eine wichtige Rolle beim Gewichtsverlust. Denn nimmt der Körper zuwenig von ihnen auf, so kann die Gewichtsabnahme dadurch gestoppt werden. Außerdem hilft das Leinöl gegen Heißhunger und Süßes, da das Leinöl ausreichend Fett enthält. Dies ist ein sehr wichtiger Aspekt beim Abnehmen.
Für die Haut
Die menschliche Haut erfreut sich ebenso am Leinöl. Das gilt in erster Linie für Menschen, die an Neurodermitis oder Schuppenflechte leiden. Das pflanzliche Öl lindert den Juckreiz und versorgt die Haut zugleich mit vielen wichtigen Nährstoffen. Dafür kann es entweder eingenommen oder in die Haut einmassiert werden. Für die heilende und regenerierende Wirkung dieses Öls ist schon ein Esslöffel pro Tag ausreichend. Zudem hilft das Leinöl die Haut elastischer zu machen und den Flüssigkeitsgehalt stabil zu halten.
Für den Hormonhaushalt in den Wechseljahren
Die Universität Maryland in den USA hat herausgefunden, dass das Leinöl nicht nur sehr gut für das Herz-Kreislauf-System und den Cholesterinspiegel ist, sondern auch für Symptome in den Wechseljahren. Bereits 40 g der Leinsamen täglich reichen aus, um diese zu lindern. Da das Öl aus den Leinsamen auch reich an Lignanen ist, kann es auch den Hormonhaushalt in die nötige Balance bringen. Eine weitere tolle Eigenschaft beziehungsweise Wirkung ist, dass das Öl aufgrund des Vitamin E beim Zellaufbau und der Zellregeneration hilft.
Kann Rheumabeschwerden lindern
Die wertvollen Omega 3 Fettsäuren können Studien zufolge auch Rheuma erkrankten helfen. Ganz besonders gilt dies für Polyarthritis und Arthritis. Die Alpha Linolensäure senkt die Beschwerden in Kombination mit der Docosahexaensäure und der Eicosapentaensäure, die auch im Öl enthalten sind. Alle diese Fettsäuren wirken entzündungshemmend, was bei Krankheiten wie Rheuma sehr hilfreich sein kann. Zudem verringern sie das Risiko vor Arthritis Erkrankungen bei gesunden menschen. Gelenkschmerzen und Morgensteifigkeit können somit gut unter Kontrolle gebracht werden.
Leinöl für Tiere
Nicht nur auf uns Menschen, sondern auch auf den Hund das Leinöl eine positive Wirkung. Das Tier erhält durch das Öl viele wichtige Nährstoffe und darüber hinaus noch eine gute Haut- und Fellpflege. Das Hautbild wird verbessert und das Fell erhält eine natürlichen, gesunden Glanz. Auf nervöse und sehr aktive Hunde hat das Leinöl zudem eine beruhigende Wirkung. Dafür muss dieses einfach nur dem Hundefutter zugegeben werden. Für optimale Ergebnisse sollte ein Hund deshalb folgende Dosierung erhalten:
- bis zu einem Gewicht von 5 kg – 5 ml
- von einem Gewicht von 5 bis 15 kg – 10 ml
- von einem Gewicht von 15 bis 30 kg – 15 ml
- bei einem Gewicht von mehr als 30 kg – 20 ml
Kann das Öl auch für Menschen gesundheitsschädlich sein?
Wie bereits oft erwähnt, ist die dem Öl von Leinsamen jede Menge Omega 3 Fettsäure enthalten. Dieses ist für uns Menschen in sämtlichen Belangen sehr wichtig. Eine Überdosierung kann, wie bereits zu Beginn angesprochen, zu einer Abführenden Wirkungen kommen. Außerdem kann gerade kaltgepresstes Öl nicht sehr lange Aufbewahrt werden. Dadurch entsteht die Gefahr, das schlechtes Leinöl aufgenommen wird, was es zu verhindern gilt, um Magenverstimmung zu vermeiden.
Einsatzbereiche für Leinöl
Das wertvolle Öl wird nicht nur aus gesundheitlichen Gründen eingesetzt. Darüber hinaus ist es ein wichtiger Bestandteil:
- beim Holzschutz
- im Geigenbau
- und in der Malerei
Aus kulinarischer Sicht wird das Leinöl gerne:
- in Salaten
- in Quark
- zu Gemüse
- oder zu Pellkartoffeln verwendet.
Fazit: Leinöl ist für Mensch als auch Tier sehr gesundheitsfördernd
Diese wunderbare Öl aus Leinsamen hat einen äußerst positiven Einfluss auf die menschliche und tierische Gesundheit. Es kann Schmerzen und Beschwerden lindern und wirkt bei vielen vorbeugend. Zahlreiche Krankheiten können dadurch erträglicher gemacht werden. Ganz egal ob kulinarisch, gesundheitlich oder kosmetisch, das Leinöl ist wirklich in allen Teilen ein hervorragendes Mittel. Das Vitamin E sorgt für einen Anti-Aging-Effekt und die Haut bleibt zugleich im Gleichgewicht. Ein bis zwei Esslöffel pro Tag reichen für alle diese tollen Wirkungen vollkommen aus. Besonders aufgrund der Omega 3 Fettsäuren hilft es dem Blutdruck, den Blutfettwerten, dem Blutspiegel und hat darüber hinaus einen tollen Effekt auf die Gehirngesundheit.




Extra Tipp:
Leinöl sollte möglichst in natürlicher Form eingenommen beziehungsweise verwendet werden., da die Omega 3 Fettsäuren dann einen noch besseren Effekt erzielen können. Diese Fettsäuren in Kapsel- oder Pillenform sind diesbezüglich umstrittener.