
Alles, was Sie über Kokosöl wissen müssen
Kokosöl: Für viele Völker ist gemeinsam mit zahlreichen anderen Kokosprodukten seit Jahrtausenden ein Grundnahrungsmittel. Bewohner der Südseeinseln schwören auf Kokosnüsse, die ihnen dabei helfen, fit zu bleiben und ohne Krankheiten zu altern. In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Kokosprodukten auch in den europäischen Ländern immens gestiegen. Prominente kurbeln den Kokosöl Trend zusätzlich an. Aufgrund seines reichen Geschmacks ist das Öl zu einer beliebten Wahl für Fette geworden. Was genau im Kokosöl enthalten ist, welche Vorteile es bietet und was Sie beim Kauf beachten müssen, erfahren Sie im nachfolgenden Beitrag.
Woraus besteht Kokosöl?
Kokosöl besteht vollständig aus Fett, 80 bis 90 Prozent davon sind gesättigte Fettsäuren. Dies gibt ihm eine feste Textur bei Kälte oder Raumtemperatur. Fett besteht aus kleineren Molekülen, sogenannten Fettsäuren. Im Kokosöl befinden sich verschiedene Arten von gesättigten Fettsäuren. Der vorherrschende Typ ist Laurinsäure mit 47 Prozent, in geringeren Mengen sind Myristinsäure und Palmitinsäure enthalten. Ebenfalls in Spuren vorhanden sind einfache und mehrfach ungesättigte Fette.
Kokosöl enthält kein Cholesterin, keine Ballaststoffe und nur Spuren von Vitaminen, Mineralstoffen und Pflanzensterinen. Pflanzensterine haben eine chemische Struktur, die das Cholesterin im Blut nachahmt und können dazu beitragen, die Absorption von Cholesterin im Körper zu blockieren. Die Menge, die in einigen Esslöffeln Kokosöl gefunden wird, ist für eine vorteilhafte Wirkung jedoch zu gering.




Kokosöl Herstellung - Wie wird´s gemacht?
Kokosöl wird durch Pressen von frischem Kokosnussfleisch oder getrocknetem Kokosnussfleisch hergestellt. Natives Kokosöl verwendet frisches Fleisch, während raffiniertes Kokosöl in der Regel getrocknetes Kokosfleisch nutzt. Anders als bei Olivenöl sind die Begriffe „nativ“ und „extra nativ“ bei Kokosöl nicht geregelt. Bei den mit diesen Begriffen gekennzeichneten Produkten gibt es keinen Unterschied. Jedoch verwenden einige Ölmühlen geraspeltes Kokosfleisch um kaltgepresstes natives Kokosöl herzustellen. Die Qualität hierbei ist nicht minderwertiger.
Virgin oder Extra-Virgin Kokosöl
Bei Verwendung der „trockenen“ Methode wird das frische Kokosnussfleisch reifer Kokosnüsse mit einer kleinen Menge Wärme schnell getrocknet und dann mit einer Maschine gepresst, um so das Öl zu entfernen. Bei der “nassen” Methode presst eine Maschine frisches Kokosnussfleisch, um Milch und Öl zu erhalten. Die Milch wird mithilfe von Fermentation, Enzyme oder Zentrifugenmaschinen vom Öl getrennt. Das resultierende Öl kann zum schnellen Braten oder Backen verwendet werden, ist jedoch nicht für sehr hohe Temperaturen wie zum Frittieren geeignet. Sie können auch die folgenden Begriffe auf Etiketten von Kokosnussöl sehen:
- Maschinell gepresst: Eine Maschine presst das Öl aus Kokosnussfleisch, häufig unter Verwendung von Dampf oder Hitze.
- Kaltgepresst: Das Öl wird ohne Wärmezufuhr gepresst. Die Temperatur bleibt unter 50 Grad Celsius. Es wird angenommen, dass dies dazu beiträgt, mehr Nährstoffe zu speichern.
- Verfeinert: Das getrocknete Kokosfleisch wird maschinell gepresst, um das Öl freizusetzen. Das Öl wird dann gedämpft oder erhitzt, um das Öl zu desodorieren und durch Filtrieren durch Tone “gebleicht”, um Verunreinigungen und alle verbleibenden Bakterien zu entfernen. Manchmal können chemische Lösungsmittel wie Hexan verwendet werden, um Öl aus dem getrockneten Kokosfleisch zu extrahieren. Das resultierende Öl hat einen höheren Rauchpunkt und ist geschmacks- und geruchsneutral.
- Teilweise hydriert: Die geringe Menge an ungesättigten Fetten in Kokosnussöl wird hydriert oder teilweise hydriert, um die Haltbarkeit zu verlängern und die feste Textur bei warmen Temperaturen beizubehalten. Dieser Prozess erzeugt allerdings Transfette.
Wussten Sie schon?
- Die Philippinen sind der weltweit größte Produzent von Kokosöl. Indonesien und Indien sind die nächstgrößten Produzenten. Die Philippinen, die Europäische Union, die USA und Indien sind die größten Konsumenten von Kokosöl.
- Kokosöl ist eine wirksame Feuchtigkeitscreme für Haut und Haar. Mit einer kleinen Menge sanft direkt in die Haut einmassieren. Bei trockenem oder krausem Haar eine kleine Menge auf den Haarschaft auftragen und für die gewünschte Zeit einwirken lassen (einige Minuten bis über Nacht) und dann auswaschen.
- Kokosnussöl gewinnt aufgrund der angeblichen gesundheitlichen Vorteile immer mehr an Popularität.
- Insgesamt scheint die Forschung den zunehmenden Verzehr gesättigter Fette, einschließlich Kokosnussöl, derzeit nicht zu unterstützen.
Was zeichnet Kokosöl aus?
Charakteristisch für Kokosöl ist sein pflanzlicher Ursprung und seine gesättigten Fettsäuren. Es bietet mögliche gesundheitliche Vorteile, doch sollten Sie es mit Bedacht verzehren. Im Gegensatz zu anderen Fetten enthält Kokosöl 2,6 Prozent weniger Kalorien. Zudem stammt es aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss. Das Öl der Nuss dient außerdem zur Herstellung von Medikamenten. Einige Kokosnussölprodukte tragen die Bezeichnung “reines Kokosnussöl“. Anders als bei Olivenöl gibt es allerdings keinen Industriestandard für Virgin oder Extra-Virgin Kokosöl. An der Bezeichnung erkennen Sie lediglich, dass das Öl unverarbeitet ist. So sind diese Kokosnussöle unraffiniert, nicht desodoriert und auch nicht gebleicht. Bei den kaltgepressten Kokosölen kommen mechanische Methoden zum Auspressen des Öls zum Einsatz, die ohne die Verwendung einer äußeren Wärmequelle stattfinden. Der hohe Druck, den die Maschine zum Entfernen des Öls benötigt, erzeugt natürlich etwas Wärme. Die Temperatur wird jedoch gesteuert. So überschreitet die Temperaturentwicklung bei der Kaltpressung auch unter starkem Druck niemals die vorgegebene Temperaturrichtlinie von 50 Grad Celsius.
Kokosöl enthält eine bestimmte Art von Fett, die als “mittelkettige Triglyceride” bekannt ist. Einige dieser Fette unterscheiden sich in ihrer Wirkung stark von anderen Formen gesättigter Fettsäuren im Körper. Tragen Sie Kokosöl beispielsweise auf die Haut auf, wirkt es feuchtigkeitsspendend.
Zahlreiche Untersuchungen über Kokosöl und seine möglichen Vorteile sind bisher noch nicht an Menschen durchgeführt worden. Darüber hinaus ist charakteristisch für alle fettreichen Lebensmittel und Öle, dass sie sehr kalorienreich sind. Das Einbinden von kalorienhaltigen Nahrungsmitteln bei einer Diät, die bereits genügend Kalorien enthält, kann nicht zu einer Gewichtsabnahme führen.
Diejenigen, die auf Kokosnussöl schwören, sagen, es spendet mehr als nur Feuchtigkeit für die Haut. Es kann beim Abnehmen helfen und Herzkrankheiten abwehren. Befürworter sehen in der langjährigen Verwendung von Kokosöl in Inselstaaten wie Sri Lanka und den Philippinen einen Beweis dafür, dass es viele gesundheitliche Vorteile bietet.
Kokosöl: Warum es anders ist
Kokosöl hat eine komplizierte Ernährungsgeschichte. Selbst eingefleischte Fans können seinen hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren (83 Prozent) nicht leugnen, doch es ist die chemische Struktur, die es so besonders macht.
Das gesättigte Fett in Kokosöl besteht aus mittelkettigen Triglyceriden, die im Körper anders metabolisiert werden als langkettige Triglyceride. Letztere sind in gesättigten Fetten anderer Öle und tierischer Produkte enthalten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mittelkettige Fettsäuren direkt in die Leber gelangen und als Kraftstoff verbrennen, anstatt als Fett im Körper gespeichert zu werden. Sie können auch die Stoffwechselrate leicht erhöhen. Das andere Unterscheidungsmerkmal? Der hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren verhindert die Verflüssigung von Kokosöl bei Raumtemperatur und verlängert so die Haltbarkeit.
Welche Vorteile bietet Kokosöl?
Während das weiße Fruchtfleisch einer Kokosnuss Mineralien wie Kalium, Eisen und Magnesium enthält, enthält das Öl nur geringe Mengen der Vitamine E und K sowie der Mineralien Eisen und Zink. Der Mangel an Nährstoffen hebt jedoch die möglichen gesundheitlichen Vorteile von Kokosnussöl nicht auf. Die mittelkettige Fettsäuren des Kokosnussöls haben nämlich antimikrobielle, antibakterielle und antivirale Eigenschaften. An dieser Stelle wird es interessant: Kokosöl scheint an und für sich keine antimikrobiellen, antibakteriellen oder antiviralen Eigenschaften zu haben. Stattdessen kommen die gesundheitlichen Vorteile erst zum Tragen, wenn die Fettsäuren im Körper umgewandelt werden. So kann Kokosnussöl unter Umständen eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen bieten. Bedenken Sie jedoch, dass die Forschung dazu noch nicht abgeschlossen ist.
Kokosöl auf der ganzen Welt
Die meisten von uns verbinden Kokosnüsse mit tropischen Strandferien, aber die Mehrheit der Kokosnüsse wächst auf Plantagen in Indonesien, Indien und den Philippinen. Natürlich gehören Kokosnüsse in diesen Regionen zur Alltagskultur und werden seit Jahrhunderten in der Volksmedizin verwendet. In Europa reichern wir unsere Smoothies, Kuchen und Müsli mit Kokosöl an, doch so verwenden verschiedene Kulturen das tropische Öl:
- Indien: Zutat in der ayurvedischen Medizin, um Haarausfall und Verbrennungen zu behandeln
- Jamaika: Dient als Stärkungsmittel für die Herzgesundheit
- Panama: Soll verschiedene Arten von Krankheiten abwehren
- Sri Lanka: Schutz vor Herzkrankheiten
Kokosöl und Hautpflege
Auch wenn Sie das reichhaltige Kokosöl nicht in Ihren Speiseplan integrieren wollen, empfiehlt es sich trotzdem, ein Glas in der Speisekammer aufzubewahren. Kokosöl hat sich in der Hautpflegeroutine bewährt. Als Weichmacher macht es trockene Haut wieder geschmeidig. Als Feuchtigkeitscreme erhöht Kokosnussöl den natürlichen Feuchtigkeitsgehalt der Haut. Oder sind Sie vielleicht auf der Suche nach einem natürlichen Make-up Entferner für die Augen? Streichen Sie ein wenig Kokosöl über Ihre Lider, um klebrige Wimperntusche zu entfernen. Der Bonus? Ihre Wimpern bekommen einen zusätzlichen Schuss Feuchtigkeit aus dem Öl. Als Sonnencreme hat Kokosöl einen Lichtschutzfaktor von 4, so dass es einen leichten Sonnenschutz bietet. Wenn Sie Sich jedoch längere Zeit draußen aufhalten, empfiehlt es sich natürlich, einen höheren Lichtschutzfaktor zu verwenden. Als Lippenbalsam macht das saftige Öl raue Lippen in kürzester Zeit wieder weich. Die entzündungshemmenden Eigenschaften des Kokosöls machen es außerdem zu einer echten Erste-Hilfe-Creme. Schützen Sie Kratzer und Schnitte mit einer dünnen Schicht Kokosnussöl. Rissige Fersen heilen ebenfalls mit dem tropischen Öl. Geben Sie die hausgemachte Salbe auf trockene, rissige Füße auf. Das Auftragen einer Lotion auf Kokosnussölbasis kann die natürliche antimikrobielle und saure Barriere der Haut wiederherstellen.
Nach Angaben der United Coconut Associations of the Philippines hält eine Kombination aus gekochtem Zitronengras und Kokosöl dient sogar als Insektenschutz auf der Haut.
Kokosöl und Haarpflege
Wenn Kokosnussöl die Haut befeuchten kann, können Sie sicher sein, dass es die gleiche Wirkung auf die Haare hat.
Kokosöl als Haarmaske: Um Ihre Locken tief zu pflegen, tragen Sie ein paar Esslöffel Kokosöl auf Ihr Haar auf und bedecken Sie es mit einer Duschhaube. Sie können das Öl für ein paar Stunden oder im Schlaf einwirken lassen und danach wie gewohnt auswaschen.
Frizz zähmen: Für glänzendes Haar geben Sie einen Hauch Kokosnussöl auf die Haarspitzen.
Kokosöl kaufen - Was gibt es zu beachten?




Wenn Sie nach dem richtigen Kokosöl suchen, werden Sie schnell feststellen, dass Sie die Qual der Wahl haben. Mit zunehmender Begeisterung für Kokosnussöl kommen immer mehr Marken auf den Markt. Lassen Sie Sich nicht entmutigen, wenn Sie ein wenig probieren müssen, um das richtige Produkt zu finden. Die nachfolgende Checkliste erleichtert den Kauf:
- Stammt das Kokosöl aus biologischem Anbau?
- Trägt es ein Bio-Siegel eines anerkannten Verbandes?
- Ist es kaltgepresst?
- Sind Zusatzstoffe enthalten?
- Ist es in einem Glas?
- Ist es ein natives Öl?
Am besten ist, Sie probieren selbst aus, welches Öl Ihnen vom Geschmack her zusagt. Welches Kokosnussöl letztendlich wirklich gut ist, können nur Sie entscheiden. Werfen Sie einen Blick auf die Herstellerinformation. Ist das Kokosnussöl nachhaltig und wurde es unter fairen Bedingungen angebaut? Wenn Ihnen das Unternehmen etwas über die Anbaubedingungen direkt vor Ort erzählen kann, ist das ein gutes Zeichen!
Fairtrade Kokosöl
Die zunehmende Beliebtheit von Kokosnussöl rückt nun auch die Landwirte in den Mittelpunkt gerückt, die hart daran arbeiten, die wachsende Nachfrage zu befriedigen.
2014 kamen Fair Trade-zertifizierte Kokosnussprodukte auf den Markt, um genau den Menschen zu helfen, die Kokosnüsse in unser Leben bringen. Die Organisation bemüht sich, Landwirten und Arbeitnehmern ein besseres Einkommen zu sichern und in ein angemessenes Arbeitsumfeld zu schaffen. Fairtrade Unternehmen kritisieren erhebliche Lücke zwischen dem gestiegenen Absatz von Kokosnussprodukten und dem Einkommen, das die Landwirte erzielen.
Auf den Philippinen, einem der weltweit führenden Kokosnussproduzenten, leben schätzungsweise 60 Prozent der kleinen Kokosnussbauern in Armut. Mithilfe von Fair Trade können Kokosnussbauern für jede verkaufte Kokosnuss zusätzliche Prämien zwischen 40 und 90 US-Dollar pro Tonne verdienen. Dieses zusätzliche Geld hilft Gemeinden bei der Gesundheitsversorgung, der landwirtschaftlichen Ausbildung und der Geschäftsentwicklung. Fair Trade-zertifiziertes Kokosöl wird von zahlreichen Unternehmen angeboten.
Gibt es flüssiges Kokosöl?
Das relativ feste Kokosnussöl können Sie im Gegensatz zu anderen Ölen nicht einfach über Ihren Salat träufeln. Doch auch für dieses Problem hat jemand eine Lösung gefunden: Flüssiges Kokosöl entsteht, wenn die Fettsäuren des Öls extrahiert werden. Dieses enthält dann typischerweise zwei Fettsäuren: Caprylsäure und Caprinsäure. Da Laurinsäure einen hohen Schmelzpunkt hat, wird diese normalerweise entfernt, um das Produkt flüssig zu machen. Das Problem dabei? Laurinsäure gilt als der wertvollste Bestandteil von Kokosöl. Um diesen Nachteil zu beheben, behalten einige flüssige Ölmarken einen Prozentsatz an Laurinsäure in ihrem Produkt. Ein weiteres tolles Kokosöl Produkt ist das MCT Öl worüber Sie auf unseren Seiten ebenso mehr Informationen finden.
Kokosöl lagern
Kokosöl ist aufgrund seines höheren Gehalts an gesättigten Fettsäuren länger haltbar als viele andere Öle. Lagern Sie Kokosöl an einem dunklen, kühlen Ort in einem verschlossenen Behälter oder im Kühlschrank. Die Haltbarkeit ist je nach Art der Verarbeitung und Lagerung unterschiedlich. Raffiniertes Kokosöl hält im Allgemeinen einige Monate lang an, wohingegen reines Kokosöl zwei bis drei Jahre lang haltbar ist, wenn es vor Hitze und Licht geschützt gelagert wird. Zu den Anzeichen für Verderb gehören Schimmel, ein gelber Farbton oder Gerüche oder Aromen, die nicht zu den typischen Gerüchen gehören. So kann natives Kokosöl bis zu drei Jahre halten, bevor es schlecht wird. Raffiniertes Kokosöl hält normalerweise etwa 18 Monate lang.